Aufmerksamkeit
Wohin lenken wir unsere Aufmerksamkeit?
In den verschiedenen Sektoren des Netzausbaus stehen uns immense Herausforderungen bevor. Der Leitungstiefbau wird schon in den nächsten Jahren eine Schlüsselwirtschaft sein und noch weiter an Bedeutung gewinnen.
Besonders faszinierend sind die zahlreichen unterschiedlichen Akteure: der kommunale Tiefbau, oft auf lokaler Ebene tätig, die regionalen Versorgungsträger, die neuen Versorgungsträger (Glasfaser und Elektromobilität) sowie die dazugehörigen Straßenbaulastträger, um nur die "Spitze des Eisbergs" zu nennen.
Natürlich werden alle Maßnahmen koordiniert, das heißt mit den bekannten "üblichen Verdächtigen" abgestimmt. Allerdings erfolgt keine gemeinsame Erstellung eines langfristigen Zukunftskonzepts. Höchstens auf theoretischer Ebene, was dann oft zu einem Dokument "für die Schublade" mutiert. In der Praxis des Tiefbaus werden nur Bruchteile davon umgesetzt.
Der Mangel an technischen Führungskräften und die hohe Fluktuation im öffentlichen Bereich verstärken diese Herausforderungen zusätzlich.
Es ist durchaus üblich, dass jeder Netzeigentümer "sein eigenes Süppchen" kocht und auf eine Vielzahl von negativen Erfahrungen verweist.
Das wird jedoch nicht mehr ausreichen!
Der Wiederaufbau in der Ahr-Region zeigt, wie notwendig, aber auch wie schwer gemeinschaftliche Konzepte sind.
Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel in den handelnden Menschen. Wir müssen die technischen und kaufmännischen Akteure der Bauherrenseite, Planer und Baufirmenseite zusammenbringen und Schritt für Schritt Verbesserungsmaßnahmen entwickeln und umsetzen.
Dahin müssen wir unsere Aufmerksamkeit lenken! Nicht in die Rechtfertigung "Wir haben für unser Netz doch alles richtig gemacht!" Das genügt nicht mehr.
Wir müssen anders arbeiten - mehr über und mit den Menschen als nach den "formellen" Vorschriften. Die "informelle Seite" - die Seite der Zusammenarbeitskultur - muss weiterentwickelt und gepflegt werden.
Wir müssen unsere Aufmerksamkeit auf die richtigen und wichtigen Dinge lenken!
Auf die Menschen!
Ihr und euer
Markus Becker