Veränderung im Infrastrukturbereich
Durch die Gründung der inframeta eG erfahren wir derzeit viel Aufmerksamkeit. Offenbar gibt es eine große Sehnsucht nach neuen Wegen. Wenn ich darüber nachdenke, wie sich der Infrastrukturbereich bislang entwickelt hat, fällt mir immer wieder der Begriff Selbstblockade ein.
In zahlreichen Diskussionen und Gesprächen über den zukünftigen Infrastrukturbedarf kristallisieren sich für mich drei zentrale Erkenntnisse heraus:
- Geld ist nicht das Kernproblem.
- Der immer wieder geforderte Bürokratieabbau ist oft nur eine Alibidebatte – ein wahres Nebelmonster.
- Viele bestehende Organisationen sind mittlerweile veränderungsmüde.
Mit der inframeta eG bringen wir einen frischen, unvoreingenommenen Ansatz in die Branche.
Wir stellen uns der zentralen Frage: Wie überwinden wir die Umsetzungsblockade?
Was brauchen die Menschen in den Regionen und vor Ort, um Infrastrukturaufgaben wirklich neu anzugehen?
Als Ingenieur:innen lernen wir, technische Probleme zu lösen. Während dies im Studium meist theoretisch bleibt, zeigt die Praxis schnell, wie entscheidend engagierte Fachkräfte und Menschen sind, die Verantwortung übernehmen und echte Kümmerer sind. Gerade in dynamischen Lösungsfindungsprozessen sind diese Kümmerer unverzichtbar.
Wenn ich heute vor besonderen Baustellen oder anspruchsvollen Infrastrukturaufgaben stehe, denke ich immer zuerst an die Menschen, die mir bei der Lösungsfindung wirklich weiterhelfen: Fachingenieur:innen bei technischen Fragen, langjährige Kunden oder Werkleiter:innen bei Verwaltungsfragen, genauso wie Vertreter von Baufirmen oder dem Baustoffhandel. Der Erfolg meiner Projekte hing immer maßgeblich von diesen engagierten Personen ab.
Lasst uns deshalb wieder vom Ziel aus rückwärts denken: Wen brauchen wir vor Ort, um die echten Engpässe und Aufgaben zuverlässig zu lösen?
Das ist aus meiner Sicht der gesamtwirtschaftlichste und zugleich menschlichste Weg.
Ihr und euer
Markus Becker
Foto: Dominik Ketz