Mich freut und berührt das vielfältige Interesse an den Learnings aus der Sturzflut an der Ahr.
In mehreren Vorträgen – vor allem per Videokonferenz – konnte ich vor Fachkreisen über die wesentlichen Erkenntnisse im Bereich der Infrastruktur berichten.
Mir wurde berichtet, dass gerade die Überschreitung der Pegelstände – weit über das sogenannte HQ Extrem – viel Hinterfragen der eigenen Hochwasserkonzepte ausgelöst hat.
Das finde ich sehr wichtig. Ich habe sehr wertvolle Diskussionen erlebt.
Die „Macht der Bilder“, die Erlebnisse und Beobachtungen vor Ort und die Berichte vieler Betroffener haben in der gesamten Republik und wahrscheinlich darüber hinaus einen Prozess in Gang gebracht.
Die Verbesserungsbedarfe in der Vorbereitung, Kommunikation und Koordination werden anders besprochen als früher, so mein Eindruck.
Der Glaube an Gesetze, Verwaltungsvorschriften und Prozessbeschreibungen schwindet.
Die Lösung von solchen Problemen mit alleiniger Klärung der Zuständigkeit oder Nichtzuständigkeit reicht endlich nicht mehr aus.
Die Abhängigkeit von Zusammenhalt, Kultur des Miteinanders und Wertschätzung von oft ehrenamtlichen Helfern, Nachbarn und Bürgern wird mehr als Erfolgsfaktor wahrgenommen.
Das finde ich sehr gut. Dann hat die Katastrophe einen Wert.
Sie zeigt, dass Sozialwesen wie wir Menschen sich am besten gegenseitig helfen.
Durch Mitmenschlichkeit durch Mut und Zuversicht! Durch Hoffnung und die Bereitschaft dazuzulernen.
Irgendwie tröstend!
Ihr
Markus Becker
Foto: Dominik Ketz